Liebe Freundinnen und Freunde des Keine Knete trotzdem Fete Festivals!


Leider müssen wir euch mitteilen, dass unser Festival bis auf weiteres nicht stattfinden kann.


Neben der Corona-Pandemie, die ja irgendwann hoffentlich überstanden sein wird, gibt es dafür leider noch viele weitere Gründe. Wir hoffen auf Euer Verständnis, dass wir diese nicht ins kleinste Detail öffentlich erläutern können.


Das Hauptproblem liegt bei den Nutzungsbedingungen des Geländes, auf dem das Festival seit 2012 stattfand. Diese haben sich auf verschiedenen Ebenen für uns verschärft und wir sehen uns leider außerstande, die neuen Bedingungen zu erfüllen und gleichzeitig die Größe und Vielfalt unseres Festivals zu bewahren. Bei einer Nichtbeachtung wurde signalisiert, dass uns als Veranstalter*innen sowie den eigentlichen Pächter*innen des Geländes viel Ärger droht - auch rechtlich lässt sich da zunächst leider nichts machen.


Einer der Gründe für die verschärften Nutzungsbedingungen ist die alljährliche, nächtliche Ruhestörung vieler Bewohner*innen Heimfelds durch unser Festival. Diese waren immer ein omnipräsentes Thema für uns: Jahr für Jahr haben wir versucht, die Lärmbelästigung ein Stück geringer zu halten, in dem unter anderem die Musikanlagen anders ausgerichtet oder eingestellt wurden. Leider kam es dennoch erneut zu Beschwerden. Das bedauern wir sehr, da es uns immer am Herzen lag, auch von den weniger festivalaffinen Bewohner*innen Heimfelds akzeptiert zu werden. Trotz dieser Problematik erreichte uns aber, mit deutlich überwiegender Mehrheit, jedes Mal eine äußerst positive Resonanz von unseren vielen Gästen aus dem Stadtteil.


Beim KKtF 2019 gab es nach Lärmbeschwerden einen aus unserer Sicht völlig überzogenen Polizeieinsatz am Festivaleingang. Gäste wurden verletzt als die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzte. Wir als Veranstalter*innen wurden seitens der Polizei für die Eskalation verantwortlich gemacht, obwohl auf unserem Festival kein Mensch Interesse an einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit der Polizei hatte. Anders als von der Polizei dargestellt, bestätigten mehrere Augenzeugen uns einheitlich, dass keine Gewalt oder Provokation von Festivalgästen oder Leuten aus unserer Crew ausging und viel mehr die Polizei von Anfang an sehr aggressiv auftrat. Diese Aktion war nicht die alleinige Ursache für die aktuellen Entwicklungen, brachte allerdings Vieles ins Rollen, was uns jetzt um die Ohren fliegt.


Wir sind allerdings nach wie vor motiviert, unsere Energie und Kreativität unentgeltlich in unkommerzielle Veranstaltungen zu stecken. Wenn wir ein alternatives Gelände finden, welches sich für unsere Zwecke eignet, kann das Festival vielleicht wieder stattfinden. Wenn irgendwer eine Idee hat, immer her damit! Am liebsten würden wir natürlich im Hamburger Süden bleiben.


Sobald das Infektionsgeschehen es zulässt, wird es außerdem wieder kleinere Veranstaltungen von uns in Clubs und auf anderen Flächen geben - wir halten euch auf dem Laufenden.